aus der Stadtteilzeitung 2/2010

Netzwerk Erfttal - Rotstift - Nein Danke !!!

Mit diesem Aufruf hatte sich das Netzwerk Erfttal im vergangenen Dezember an Sie, die Bewohner des Stadtteils, gerichtet, um mit Ihrer Unterschrift unsere Protestaktionen gegen die geplanten Kürzungen des Sozialetats der Stadt Neuss zu protestieren. Am Ende waren es fast 1.000 Unterschriften, die wir von Ihnen sammeln konnten. Hierfür möchten wir Ihnen, die damit die Arbeit des Netzwerkes Erfttal gewürdigt und unterstützt haben, ganz ausdrücklich danken!
Eintausend Unterschriften - eine respektable Leistung, wie auch der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses (JHA), Thomas Nickel, fand. Die Übergabe der Unterschriften durch Maria Peters, Carima El Khattouti und Ingrid Steinfurth als Bewohnervertreterinnen vor der JHA Sitzung am 27.01.2010 quittierte Herr Nickel mit anerkennendem Erstaunen. Ein Wohlwollen, das letztlich nicht viel half. Denn obwohl die Politiker aller im Rat vertretenen Parteien sich von den vorgeschlagenen Kürzungen im Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung deutlich distanzierten, wurde am Ende ein Kürzungspaket „in Raten“ verabschiedet. Was sich im JHA bereits angekündigt hatte, dort aber noch auf Widerstand, u. a. von den Vertretern der Wohlfahrtsverbände, stieß, wurde im Finanzausschuss mit den Stimmen der Mehrheitsfraktionen schließlich abgesegnet.Für das laufende Haushaltsjahr werden 50.000,- € aus dem Sozialetat gestrichen. In den kommenden 2 Jahren sehen die Kürzungspläne weitere Einschnitte in Höhe von 100.000,- € in 2011 und sogar 150.000,- € für 2012 vor, also insgesamt 300.000,- €.
Auch wenn dies nur ein Teil der ursprünglich geplanten 1,4 Mio. € ist, muss befürchtet werden, dass einige Türen sich mittelfristig dennoch schließen werden und dort, wo Hilfe dringend benötigt wird, die Menschen vor diesen verschlossenen Türen allein gelassen werden. Stellt die Salamitaktik des Kürzens womöglich den Versuch dar, die Betroffenen angesichts moderater 50.000,- € anfängliche Kürzung vorübergehend ruhig zu stellen?
Der Status Quo der jetzigen Angebotsstruktur im Stadtteil muss mindestens erhalten bleiben. Erfttal benötigt alle bestehenden Kräfte und Anstrengungen, um auch in Zukunft mit seinen besonderen Herausforderungen fertig zu werden.
zu werden. Erfttal hat durch die enge Vernetzung in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte in der Versorgung und Betreuung seiner Bewohnerschaft ge-macht. Durch die enge Zu-sammenarbeit im Netzwerk Erfttal gelingt es, wichtige und zukunftsorientierte Projekte in den Stadtteil zu holen und damit eng an dem Bedarf der Bewohner entlang zu arbeiten und weitere Probleme vorbeugend abzuwenden.

Sowohl in der Förderung und Betreuung von Kindern, etwa ihrer gesundheitlichen Versorgung oder in ihrer Sprachentwicklung, wie auch bei Maßnahmen der sozialen und beruflichen Integration Erwachsener und Migranten, profitieren wir im Stadtteil Erfttal von einem engmaschigen Netzwerk, in dem alle Einrichtungen und Träger durch ihre jeweiligen Stärken tragende Funktionen übernehmen.

 

aus der Stadtteilzeitung 1 /2010

Netzwerkarbeit wird in Erfttal GROSS geschrieben!

Unser Stadtteil wird in der Presse leider häufig mit Negativ- Schlagzeilen bedacht. So konnte man erst kürzlich lesen, dass es in Erfttal angeblich sogar an Brot und Butter mangelt. Schade, denn allzu selten wird davon berichtet, wie es in Erfttal wirklich zu geht, dass es Positives gibt und der Stadtteil besser ist als sein Ruf. Zu benennen ist beispielsweise das seit über 30 Jahren bestehende Netzwerk Erfttal ein Zusammenschluss von Bewohnern, den Kirchengemeinden, der Schule und den Kindertagesstätten, den Vereinen und allen anderen Diensten und Einrichtungen. Sie alle haben es sich zur gemeinsamen Aufgabe gemacht, die Entwicklung des Stadtteils und die Lebensbedingungen seiner Bewohnerschaft positiv zu gestalten.


Die Akteure beteiligten sich aktiv auf unterschiedlichsten Ebenen:

· im Gespräch auf der Straße,
· im Elternkontakt,
· im Beratungsgespräch,
· im kollegialen Austausch,
· in verschiedenen Arbeitsgruppen und Facharbeitskreisen,
· bis hin zu den beiden zentralen Foren -
· der Trägerkonferenz und
· der Stadtteilkonferenz

Seit Anbeginn des Stadtteils trifft sich die Trägerkonferenz, als Zusammenschluss der in Erfttal ansässigen Einrichtungen und Träger, zu regelmäßigen Gesprächen, zur Erörterung und Vorbereitung notwendiger Entwicklungen und Veränderungen. In größerer Runde, der Stadtteilkonferenz, werden die Themen mit weiteren Vertretern der Bewohnerschaft und der Sozialverbände vertieft. Individuelle Sichtweisen bringen so weitere Aspekte hinzu und bereichern die Diskussion. Im Bürgerhaus Erfttal des SKM Neuss e.V. laufen die „Fäden“ des Netzwerkes zusammen. Die Gemeinwesenarbeit des Bürgerhauses übernimmt es, hierfür Themen frühzeitig aufzugreifen und die Gespräche hierzu zu moderieren. Sie initiiert und organisiert Anlässe und Gelegenheiten der Begegnung und des Austausches für die Akteure und hält wichtige Kooperationslinien zu Partnern aus Rat und Stadtverwaltung. Nicht zuletzt durch seine Geschlossenheit als Netzwerk konnte sich Erfttal in den vergangenen Jahren einheitlich und entschieden präsentieren; konnte glaubwürdig und kompetent für notwendige Neuerungen Partner und Fürsprecher gewinnen.

Paul Petersen, Bürgerhaus Erfttal

 

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